Mieke Groot

Innovation hängt meiner Erfahrung nach von einer ganz besonderen Mischung aus neuen Erfahrungen, Zeit und Glück ab. Für mich verschmelzen diese neuen Erfahrungen, die wir machen, wenn die Zeit gekommen ist, irgendwie mit den Erfahrungen aus der Vergangenheit. Dann erscheint mit Hilfe von Lady Luck „die neue Idee“, wir sind begeistert. Für mich kommen solche neuen Erfahrungen sehr oft durch meine Reisen, Dinge, die ich in Ländern sehe und fühle, die ganz anders sind als zuhause. Afrika ist seit einigen Jahren ein besonderer Ort für mich: er bietet mir großartige Möglichkeiten, die Dinge anders zusehen, mit lokalen Kunsthandwerkern zusammenzuarbeiten und dadurch meine eigenen Kunstwerke anders zu machen. Ich habe an der Schmuck- und Glasabteilung der Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam studiert. 1976 gründete ich zusammen mit Richard Meitner eine Glashütte in Amsterdam. Jahrelang habe ich mich nur auf die Herstellung von Glasobjekten konzentriert. Meine Arbeit besteht aus einzigartigen Stücken ausgeblasenem und emailliertem Glas. Charakteristisch für die Arbeit ist „die Haut“. In den letzten 15 Jahren habe ich auch kleine Schmuckkollektionen aus lampengeblasenen Glasperlen und Perlen aus vielen verschiedenen Materialien hergestellt. Neben meinen mundgeblasenen und emaillierten Glasobjekten hat Schmuck in den letzten Jahren wieder einen prominenten Platz in meinem Oeuvre eingenommen. Heutzutage halte ich mich regelmäßig auf der Insel Gorée im Senegal auf. Im ‚Village des Arts‘ in Dakar arbeite ich mit einem lokalen Handwerker, Moussa Thiam, zusammen, mit dem ich Metallperlen für meine Entwicklung erschaffe. Auch bei den malischen Perlenhändlern in Dakar gibt es Perlen in Hülle und Fülle, die ich ebenfalls in Dakar verarbeite.